Sobald man schwanger ist prasseln viele Meinungen auf einen ein. Das wird auch nach der Geburt des Babys nicht besser. Doch was ist dran an den ganzen Tipps und Ratschlägen? Muss ich mein Baby wirklich schreien lassen? Verwöhne ich es zu sehr, wenn ich es immer tröste? Darf mein Baby trinken wann es möchte oder sollte ich nach einem Zeitplan stillen? Verwöhne ich es dann? Darf mein Baby bei mir im Bett schlafen oder wird es dadurch so sehr verwöhnt, dass es die nächsten Jahre niemals lernt im eigenen Bett zu schlafen? So viele Fragen plagen Eltern. Doch was ist eigentlich dran an der Sache mit dem Verwöhnen?
Was ist Verwöhnen überhaupt?
Bereits im Duden findet man zwei Bedeutungen für den Begriff „Verwöhnen“. Auf der einen Seite das Ergebnis des Erfüllens jeglicher Wünsche und auf der anderen Seite sich um jemanden besonders zu kümmern und ihn so gut zu versorgen, dass er sich besonders wohlfühlt. Verwöhnen muss also nichts negatives sein. Es kann auch bedeuten, dass wir jemanden unsere besondere Zuneigung zeigen. Eine Überraschung zum Hochzeitstag zum Beispiel.
Kann man Babys eigentlich verwöhnen?
Aber wie ist das mit Babys? Kann man ein Baby verwöhnen? Hat dies negative Konsequenzen? Ab wann verwöhnt man ein Baby denn überhaupt? Tatsächlich kann man Babys gar nicht verwöhnen. Ein Baby welches gerade frisch geboren wurde, benötigt unsere ungeteilte Aufmerksamkeit. Es braucht Schutz, Fürsorge und Liebe. Du solltest immer sofort reagieren, wenn dein Baby weint und dir nicht einreden lassen, dass es davon verwöhnt wird. Erst frühestens gegen Ende des ersten Lebensjahres beginnen Kleinkinder sich als eigenes Ich wahrzunehmen. Vorher fühlen sie sich mit ihren Eltern verbunden. Wer kein eigenes Ich-Gefühl hat, kann aber auch nicht verwöhnt werden. Wenn das Baby schreit, ruft es also um Hilfe. Es braucht irgendwas und das sofort. Reagierst du als Elternteil schnell auf diesen Hilferuf, dann lernt es dir zu vertrauen. Es lernt so auch mit der Zeit, dass du auf jeden Fall kommst, auch wenn du jetzt gerade verhindert bist und eine Minute brauchst, bis du da bist.
Was kann ich tun wenn mein Baby schreit?
Wenn dein Baby also schreit, dann verwöhnst du es nicht, wenn du darauf schnell reagierst. Du zeigst ihm, dass du da bist. Bald wirst du verstehen, was es braucht und du lernst sein Schreien zu unterscheiden. Währenddessen wächst die Bindung zwischen dir und deinem Baby. Es lernt dir zu vertrauen und sich in der Welt auch einen Moment alleine zurechtzufinden. Du darfst dein Baby in den ersten Monaten immer hochnehmen, wenn du das Bedürfnis hast, es so zu beruhigen.
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Wie kann ich mein Baby beruhigen?
Doch du kannst dein Baby auch auf andere Art und Weise beruhigen. Sing ihm etwas vor oder streichle es. Du kannst ihm beruhigend zureden oder eine Geschichte vorlesen. Schnell gewöhnt es sich an deine Stimme und lässt sich auf ohne Hochnehmen trösten. So lernst du auch zu erkennen, wann es Schmerzen hat und wann es sich nur beschwert, um bespaßt zu werden. So oder so möchte es von DIR beruhigt werden. Deswegen ist es deine Aufgabe schnell zu reagieren.
Mein Baby kann nicht schlafen
Das Baby kann nicht schlafen und schon steht man vor diesem Rätsel. Hier stellen sich auch viele Eltern die Frage zum Verwöhnen. Doch wenn dein Baby nicht schlafen kann, gilt das Gleiche wie beim Schreien auch. Du kannst dein Baby noch nicht verwöhnen und du darfst dein Baby beruhigen. Lass es also ruhig bei dir schlafen. Meist schlafen Babys und Eltern in den ersten Monaten besser, wenn das Baby im selben Zimmer schläft. Du darfst dein Baby sogar in den Schlaf stillen, wenn du das Gefühl hast, dass es euch beiden gut tut. In den meisten Fällen ist der Instinkt der Mutter mehr wert, als Ratschläge von anderen Eltern. Jeder muss seine eigenen Erfahrungen sammeln, denn jedes Kind ist ein Individuum und es gibt kein Schema F für die Kindererziehung.
Woher kommt die Angst vor dem Verwöhnen?
Aber woher kommt eigentlich diese Angst vor dem Verwöhnen? Diese Angst haben die Menschen schon seit vielen Jahren. Man befürchtete, dass „verwöhnte Gören“ ihren Ursprung in einer zu fürsorglichen Haltung gegenüber Säuglingen hatten. Jedoch konnte dies mittlerweile widerlegt werden. Du kannst deinen Säugling nicht verwöhnen, egal wie oft du ihn hochnimmst, tröstet, an die Brust legst oder in deinem Bett schlafen lässt. Hat dein Kind jedoch seinen ersten Geburtstag überschritten, musst du vorsichtig sein. Jetzt entwickelt dein Kind seinen eigenen Kopf. Es nimmt sich als eigenständige Person war und gewöhnt sich an all die Dinge, die du wiederkehrend vornimmst. Deswegen solltest du nun auch Grenzen ziehen, wenn dir etwas nicht passt. Du möchtest, dass dein Kind lernt im eigenen Bett zu schlafen? Dann ist um den ersten Geburtstag der richtige Zeitpunkt. Du kannst nun auch mal sagen, dass du noch einen Moment brauchst, wenn dein Kind dich ruft. Da dein Kind jetzt auch sprechen lernt, wird es dir sagen können, wenn es wirklich sofort Hilfe braucht.
Wie wird ein Kind wirklich verwöhnt?
Natürlich gibt es verwöhnte Kinder. Doch diese entstehen nicht durch eine fürsorgliche Haltung im ersten Lebensjahr. Wenn du vermeiden möchtest, dass du ein verwöhntes Kind bekommst, überschütte dein Kind nicht mit zu viel Spielzeug und erfüll ihm nicht immer sofort jeden Wunsch. Mach ihm klar, dass es sich lohnt auf etwas zu warten. Hilf ihm, auch mit einem „Nein“ zu leben. So wird dein Kind nicht verwöhnt.